
Vielen Fliegenfischern ist die Polarisationsbrille (kurz: Polbrille) wohl bekannt und beim Angeln auf Forelle und Co. unerlässlich. Mit einer speziellen Beschichtung filtert sie Lichtreflexionen von der Wasseroberfläche und ermöglicht einen besseren Blick ins Wasser. So können Fische besser erkannt und zielgenau angeworfen werden.
Sicherlich verschafft eine Polarisationsbrille dem Träger keinen Röntgenblick. Man darf also nicht zu viel erwarten, aber eine Hilfe ist es definitiv – nicht nur für Angler. Auch als Gewässerwart sollte man sich diese Eigenschaft zu nutze machen. Bei Gewässeruntersuchungen mit der Wathose sieht man besser, wo man hintritt, da der Gewässergrund deutlicher wird. Außerdem wird die Beobachtung von Fischen, Kleinstlebewesen und Pflanzen wesentlich erleichtert. Generell ist das Arbeiten am Wasser ohne die blendenden Reflexionen deutlich angenehmer.
Passform
Besonderen Wert sollte man bei der Brillenform auf ein seitlich geschlossenes Gestell legen. Die Brille sollte gut anliegen, so dass kein störendes Licht von hinten einfallen kann.
Für Brillenträger gibt es Polbrillen, die über die normale Brille gezogen werden können. Diese wirken jedoch oft sehr globig und sind oft hochpreisig. Kontaktlinsen und eine normale Polarisationsbrille sind dem vorzuziehen.
Gläserfarbe
Vorwiegend findet man Polbrillen in Form von Sonnenbrillen, sprich mit UV-Schutz und abdunkelnden Gläsern (Brauntöne, Grau), die auch am häufigsten zum Einsatz kommen. Es gibt allerdings auch helle Gläser (Gelb, Hellbraun, Pink) für die Dämmerung und sehr bedeckte Tage.
Universell einsetzbar sind braune oder graue Gläser. Deren Tönung sollte nicht all zu dunkel gewählt werden. Vorteilhaft sind Gläser, die sich in ihrer Tönung den Lichtverhältnissen anpassen. Helle Gläser sind insgesamt eher ungeeignet, da sie nur selten zum Einsatz kommen.
Material
Wie bei gewöhnlichen Sonnenbrillen gibt es als Linsenmaterial Glas und Kunststoff. Kunststoff wird bei den meisten Brillen aus dem Angel- und Sportbedarf verwendet, da diese keine Sehstärke besitzen und schneller/billiger produziert werden können.Bei Brillen vom Optiker können je nach Geschmack Kunststoff oder Glas verwendet und auch die Sehstärke eingeschliffen werden. Glas ist schwerer, aber kratzfester. Kunststoff leichter, aber empflindlicher gegenüber Kratzer und damit nicht so langlebig.
Letztlich richtet sich die Entscheidung nach der Häufigkeit des Gebrauchs. Wer die Brille oft verwendet, sollte ruhig mehr investieren, zumal eine Polbrille auch beim Autofahren etc. benutzt werden kann.
Preise & Qualität
Teurere Brillen haben meist den Vorteil, dass der Tragekomfort und die Qualität der Gläser wesentlich besser ist. Bei billigen Gestellen gibt es schneller Druckstellen und teilweise dann auch Kopfschmerzen. Wer mehr zahlt kann auch mehr erwarten. Man sollte allerdings, wie bereits erwähnt, das Preissegment nach dem Einsatzzweck wählen. Allein von sehr billigen Brillen ist abzuraten, da ein schlechter UV-Schutz zu erwarten ist.
Bezugsquellen
Es empfiehlt sich die Anprobe vor dem Kauf, weshalb man zunächst beim nächst größeren Angelgeschäft vorbeischauen sollte. Optiker können auf Wunsch Polbrillen anfertigen, wobei hier die Preise auch meist im höheren Preissegment angesiedelt sind. Letzte Alternative ist natürlich das Internet mit seinen unzähligen Online-Shops.
Polbrille testen
Hält man die Brille vor einen Monitor und dreht sie, sieht man in einem bestimmten Winkel die Verdunklung des Filters. Eine Erklärung, wie diese Verdunklung zu Stande kommt und zusätzliche Informationen zum Thema Polarisationsfilter findet man auf Wikipedia.
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